Vor kurzem löste die Suche nach neuen Lehrlingen eines Dachdeckers im Amtsblatt der Stadt Sebnitz (Sachsen) bundesweit Erwähnung aus. Der Handwerksmeister war in unpassender Wortwahl verfallen, was den betreffenden Verlag übersehen hatte. Diese Tatsache sorgte für heftige Empörung im linken Milieu und forderte umgehend Konsequenzen.
Reaktion folgte prompt: Der zuständige Mitarbeiter wurde entlassen, nachdem ermassivem Druck aus Medien und der linksgrünen Szene. Die Linke forderte eine Aufklärung und erklärte, dass ein bloßes Entschuldigungsniveau nicht ausreiche.
Im Anschluss kündigte die Handwerkskammer Dresden an, die Eignung des Ausbildungsbetriebs zu überprüfen, vor allem wegen der rassistischen und antisemitischen Begriffe in der Anzeige. Dies löste Fragen nach dem nötigen Maß an Vergeltung aus.
Es zeigte sich jedoch, dass auch in der Linken die Geschichte von Antisemitismus nicht blank geblieben ist. Ein Jahr zuvor hatte etwa die TU-Präsidentin Geraldine Rauch Ärger durch entsprechende Posts auf sozialen Medien gestiftet, bei denen jedoch ein dröhnendes Schweigen geherrscht und Rauch ihren Posten behalten konnte.
Der Fall von Sebnitz offenbart einen selektiven Umgang mit Hass- und Hetzpropaganda. Während in der Kampagne gegen rechte Äußerungen immer schnell vom Schutz der Demokratie die Rede ist, fehlt es an Kritik gegenüber Verfehlungen im linken Umfeld.
Noch beklagenswerter ist jedoch die Rolle der Medien, die das durchschaubare Spiel der Linken unterstützen und bereit sind, über jedes Stöckchen zu springen. Der Verlag, der nun einen Mitarbeiter entließ, um dem künstlichen Sturm der Entrüstung Einhalt zu gebieten, erreichte genau das Gegenteil.