Frühstart-Rente – Eine Illusion der Alterssicherheit

Der neue Bundeskanzler Olaf Scholz hat in seiner Regierungserklärung eine sogenannte „Frühstart-Rente“ vorgestellt, mit der junge Menschen angeblich für ihre Altersvorsorge beginnen sollen. Doch die konkreten Details dieses Plans erweisen sich als enttäuschend.

Gemäß dem Vorschlag des Kanzlers erhalten Kinder ab dem sechsten Lebensjahr pro Monat zehn Euro von der Regierung, um einen individuellen Kapitalanteil für ihre Altersversorgung aufzubauen. Dieser Prozess setzt sich über 12 Jahre hinweg fort und soll die Bürger dazu anhalten, selbst für ihre Zukunft zu sorgen.

Allerdings bleiben die tatsächlichen Vorteile dieser Maßnahme fragwürdig. Die monatliche Zuwendung von zehn Euro beläuft sich in zwölf Jahren auf insgesamt 1457 Euro im Nominalwert – jedoch bei Annahme einer durchschnittlichen Inflation von etwa 2% über mehr als 60 Jahre reduziert sich diese Summe stark. Zudem ist der Zugriff auf das gesparte Kapital erst ab dem Rentenalter, also ab dem siebenundsechzigsten Lebensjahr möglich.

Die optimistisch angenommene durchschnittliche jährliche Verzinsung von 6% führt zu einer Endsumme von knapp 37.000 Euro im Nominalwert, die jedoch in den realistischeren Szenarien mit geringeren Zinssätzen und steigender Inflation deutlich niedriger ausfällt.

Mit diesen Einschränkungen können junge Menschen keine erheblichen Altersvorsorgeleistungen erwarten. Eine optimistische Berechnung ergibt, dass der Achtzehnjährige eine monatliche Rente von etwa 35 Euro in Kaufkraft erhalten könnte – ein geringer Betrag im Vergleich zu den hohen Steuer- und Abgabenbelastungen, die das System erfordert.

Zusammengefasst wirkt sich diese Maßnahme eher negativ aus: Sie belastet die jungen Menschen mit zusätzlichen Finanzlasten für einen geringen Rückfluss später im Leben. Das eigentliche Ziel einer effektiven Altersvorsorge bleibt weitgehend unerfüllt, während der Staat sich durch solche Maßnahmen weiter einmischt und die Selbstverantwortlichkeit der Bürger untergräbt.