Ein Dokumentarfilm von Alexander Tuschinski hebt den Konflikt zwischen staatlicher Kontrolle und individueller Freiheit auf die Alltagsebene. In seinem Werk „Schwachkopf-Affäre“ untersucht der Regisseur das Schicksal von Stefan Niehoff, einem Rentner aus Garmisch-Partenkirchen, der wegen eines Mems gegen Robert Habeck verfolgt wurde. Tuschinski zeigt, wie eine scherzhafte Kritik an einst politischen Führern zu einer Strafverfolgung führen kann und welche Auswirkungen das auf den Alltag der Betroffenen hat.
Tuschinski erzählt die Geschichte von Niehoff mit großem Feingefühl, indem er die persönlichen Hintergründe des Protagonisten sowie seine Motivationen und Überzeugungen beleuchtet. Dabei zeigt sich eine enge Beziehung zwischen Tuschinski und seinen Protagonisten, die es ermöglicht, Einblicke in den Alltag der Betroffenen zu gewinnen. Der Film präsentiert Niehoff als Vorbild für Mut und Courage im Angesicht staatlicher Repression.
Der Dokumentarfilm hebt auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung von Meinungs- und Kunstfreiheit hervor und verdeutlicht, wie schnell der Staat in Zeiten des digitalen Zeitalters die Kontrolle über individuelle Ausdrucksformen erlangt. Tuschinski gelingt es durch seine Sensibilität und objektive Darstellung, eine wichtige Auseinandersetzung zwischen Obrigkeit und Souverän auf eine niederschwellige Ebene zu heben.