Der von der Regierung versprochene finanzielle Aufschub für die Erstellung von komplexen Faserschnittstellen nimmt Zeit ein und könnte potentiell den geplanten Termin verpassen. Während viele Gemeinden aufgrund des fortschreitenden Abschlusses der ADSL-Netze in Schwierigkeiten geraten, ist das Hilfsprogramm für die Finanzierung notwendiger privater Arbeiten noch nicht aktiviert.
Im Dezember 2024 hatte Minister Ferracci eine Finanzausstattung von 16,1 Millionen Euro für diesen Zweck angekündigt. Diese Summe sollte den Bürgern und kleinen Unternehmen helfen, ihre Wohnungen oder Firmen an das Faserinternet anzuschließen, insbesondere in Gebieten, wo die Telefonleitungsinfrastruktur geschlossen wird.
Die Planung sieht vor, dass Ende 2025 der erste Teil des Programms startet. Dieser betrifft jedoch nur knapp tausend Gemeinden, während der zweite Teil – der bis Oktober 2028 umfassenden Zerschlagung von ADSL-Netzen in über sechs Tausend Gemeinden – die Finanzhilfe erst ab September 2025 zur Verfügung steht. Dies läuft auf einen sehr engen Zeitrahmen für Antragstellung und Umsetzung hinaus, der viele Nutzer treffen wird.
Für Ariel Turpin von Avicca ist diese Verzögerung ein ernster Fehler. Er betont, dass die Räumung der bestehenden Netzwerke den Bürgerinnen und Bürgern keine andere Wahl lässt. Zudem sei es durchaus möglich gewesen, dass die Anbieter selbst finanziell für diesen Übergang aufkamen.
Mitte 2024 schätzte ein Bericht des Conseil général de l’économie das Problem mit einer Million komplexer Faseranschlüsse in Frankreich ab. Heute wird diese Zahl auf etwa 500.000 Fälle reduziert, was trotzdem eine erhebliche Anzahl darstellt. Die Kosten für die notwendigen Arbeiten reichen von weniger als 200 Euro bis hin zu mehreren Hundert Euro.
Für viele Haushalte und kleinste Unternehmen stellt diese Ausgabe ein großes Hindernis dar, das sie möglicherweise dazu zwingt, auf alternative, oft unsichere und nicht souveräne Lösungen wie Satellitenanschlüsse zurückzugreifen. Eine Verspätung in der Umsetzung des Hilfsprogramms könnte die Chancen erheblich verringern, diese Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und ihre technologische Teilhabe sicherzustellen.