Die neue französische Gesetzgebung zur Bekämpfung des Sport-Piraterie – ein Schritt zurück für die Rechte der Verleger

Politik

Frankreich reagiert mit einem harten Schlag auf das Wachstum von illegalen Sport-Übertragungen. Eine kürzlich vom Senat verabschiedete Gesetzgebung zielt darauf ab, den Blockierungsprozess für illegale Webseiten erheblich zu beschleunigen, indem sie die Einflussnahme der Arcom (Autorität für audiovisuelle und digitale Kommunikation) umgeht. Stattdessen wird ein automatisiertes System eingeführt, das es den Internet-Providern wie Orange oder Free ermöglichen soll, schneller zu reagieren.

Bislang mussten Webseiten, die illegale Sportereignisse verbreiteten, zunächst eine Genehmigung der Arcom erhalten – ein Prozess, der oft Monate dauerte und den Piraten genug Zeit gab, sich weiter auszubreiten. Die Verleger kritisierten dies als ineffizient, da selbst in Frankreich nur etwa 5000 Webseiten pro Jahr blockiert wurden, während andere Länder wie das Vereinigte Königreich oder Italien Tausende von Seiten innerhalb eines Wochenendes unterbinden konnten.

Die Gesetzgebung, vorgeschlagen vom Senatsmitglied Claude Malhuret und in der Zeitung L’Informé beschrieben, sieht eine Änderung des Sportgesetzes vor, um die Rechte der Verleger zu stärken. Nach Zustimmung eines Richters können sie direkt an Internetanbieter und Technikdienstleister Berichte über neue illegale Webadressen senden – ohne die Einwilligung der Arcom, was besonders in den Wochenenden von Vorteil ist, da diese Institution dann nicht arbeitet. Dieses System entstand aus einem Abkommen zwischen den Anbietern und den Verlegern.

Obwohl das System darauf abzielt, einen Echtzeit-Blockierungsmechanismus zu schaffen, könnte es nicht immer schnell genug sein, um die illegale Übertragung vollständig zu verhindern. Um dies zu verbessern, können Rechteinhaber auch spezifische IP-Adressen von Servern, die von Piraten genutzt werden, blockieren – eine Strategie, die bereits in Großbritannien und Italien erfolgreich angewandt wurde.