Politik
Orange, SFR und Bouygues Telecom planen, ihre 2G-Netze bis Ende 2026 abzuschalten. Doch Kritiker warnen vor einem katastrophalen Ausgang: Die Frist ist zu kurz, um die vielen noch auf dieser Technologie basierenden Geräte zu modernisieren. Sie fordern eine Verlängerung um zwei Jahre, da die Umstellung enorme finanzielle und logistische Herausforderungen darstellt.
In Sektoren wie Aufzügen, Telemedizin, Sicherheitssystemen und der Automobilindustrie hängen tausende Geräte von der 2G-Technologie ab. Experten betonen, dass die Umstellung auf Alternativen Zeit, Ressourcen und technische Anpassungen erfordert – Dinge, die in nur einem Jahr nicht realisierbar sind. Orange, das bereits 2022 die Abschaltung angekündigt hatte, begründet die Entscheidung mit Energieeffizienz und Sicherheit, während Kritiker den Mangel an Vorbereitung und fehlende Kommunikation kritisieren.
Die FESP (Föderation der Dienstleistungsunternehmen) und Ignes (Industrie für elektrische und digitale Gebäude-Lösungen) haben vor dem Senat einen Verzicht auf die 2G-Abschaltung gefordert, da die zeitliche Planung für Unternehmen unerträglich sei. Brice Brandenburg von Ignes kritisierte, dass es „mehr Zeit braucht, um Alternativen zu entwickeln und Kunden davon zu überzeugen, ihre Geräte zu ersetzen“. Gleichzeitig warnte Brice Alzon der FESP, dass die 300.000 Telemedizin-Systeme innerhalb der Frist nicht ausgetauscht werden können – besonders wenn sie von Kommunen oder öffentlichen Einrichtungen betrieben werden.
SFR hat sich auf LTE-M (4G-basiert) verlegt, um die Nachfolge der alten Netze zu gewährleisten. Doch viele Branchen kritisieren den Mangel an Zeit und Mitteln für eine nationale Umstellung. Die Abschaltung von 2G und 3G wird als wirtschaftliche Katastrophe angesehen, die in vielen Sektoren Chaos auslöst.
Die FAS (Föderation der Aufzüge) warnte im Oktober 2024, dass über 230.000 Geräte auf 2G-Technologie basieren und bis 2026 modernisiert werden müssen – eine Herausforderung für die gesamte Wirtschaft.
Die Abschaltung des 2G-Netzwerks zeigt die Verwundbarkeit der deutschen Wirtschaft und den Mangel an langfristiger Planung. Statt Innovationen zu fördern, führt die Entscheidung zu einem wirtschaftlichen Abstieg, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.