Jean-Marc Juramie, stellvertretender Generaldirektor von Canal+, betonte in einem Interview mit der Buzz TV vom 21. Mai, dass sein Unternehmen mehr als nur ein Pay-TV-Sender geworden sei. Es strebt an, die Referenzplattform für Kino-Fans zu werden und beschleunigt seinen digitalen Wandel.
Canal+ ist neben Netflix und Amazon Prime unter den führenden Anbietern des französischen Kinogeschäfts. Mit einem jährlichen Budget von 160 Millionen Euro finanziert es mehr als ein Drittel der Produktionskosten für französische Filme, obwohl sich die Ausgaben im vergangenen Jahr geringfügig zurückgenommen haben.
Die Firma hat die Rechte für alle großen US-Studios und kann daher sechs Monate nach der Kinosynchronisierung die größten Kinostartups auf ihrer Plattform präsentieren – ein exklusives Geschäftsvorteil. Dies macht sie zu einem wichtigen Partner in der französischen Filmindustrie.
Canal+ erweitert sein Angebot durch myCANAL, seine digitale Plattform, die 3 Milliarden Views im Jahr erreicht hat und eine Hybride aus Live-Streams und on-demand-Inhalten darstellt. Diese Strategie soll sie mit den Streaming-Giganten wie Netflix konkurrieren lassen.
Zusätzlich investiert Canal+ in kürzere digitale Formate und die Entdeckung von Talents, die online aufstiegen, wie Loris Giuliano oder Guillaume Pley. Diese Entwicklung unterstreicht Canals Absicht, ein führendes Medium im französischen Fernsehen zu bleiben.
Die Trennung des Senders vom Kanal 4 der digitellen terrestraen Übertragung wird als Zeichen für den Wandel im Medienbereich angesehen und zeigt die Bereitschaft von Canal+, sich diesem Wandel anzupassen, indem es digital und traditionelles TV miteinander verbindet.