Die französische Regierung könnte einen entscheidenden Schritt in der Bekämpfung des Streaming-Betrugs unternehmen. Canal+, ein führender Medienkonzern, will mit einer Veränderung im administrativen Vorgehen die Geschwindigkeit der Blockade von illegalen Streaming-Plattformen erheblich erhöhen. Derzeit dauert es durchschnittlich fünf Monate, um einen Site zu neutralisieren, der sich lediglich durch Wechsel des Domain-Namens vor den Sanktionen rettet. Diese Verzögerung wird nun von der Regierung überdacht, wie die Zeitung L’Informé berichtet.
Die aktuelle französische Rechtslage erfordert einen „Zertifikatsverweis“ für die ARCOM, bevor ein neuer Blockierungsprozess gegen sogenannte „Spiegel-Websites“ eingeleitet werden kann. Diese kopierten Plattformen tauchen oft bereits in den Stunden nach der Schließung eines Hauptdomains auf. Der Kontrast ist auffällig: Minuten reichen, um Sperren zu umgehen, während rechtliche Maßnahmen mehrere Monate dauern. Canal+, das über zahlreiche Sportrechte verfügt (Liga der Champions, Top 14, Premier League, Formel 1, MotoGP usw.), kritisiert diese Verzögerung als Hindernis für die Effektivität des im Jahr 2021 erlassenen Gesetzes. Die Senderkette hat den Conseil d’État um Unterstützung gebeten und argumentiert, dass die aktuelle Interpretation der Vorschrift ihre Wirksamkeit beeinträchtige.
Bei der Anhörung am 26. Mai zeigte sich der Berichterstatter des Conseil d’État gegenüber den Argumenten von Canal+ offen. Er empfahl, die Verfahren zu entschärfen, indem die Notwendigkeit eines Zertifikats für die Nicht-Prüfung gestrichen wird, was als inkompatibel mit dem Ziel der „schnellen und effektiven Bekämpfung“ angesehen wird, das bei den parlamentarischen Debatten 2021 vertreten wurde. Wenn diese Empfehlung umgesetzt wird, könnte dies die Fähigkeiten der Rechteinhaber erheblich stärken, um auf piratische Sites zu reagieren. Diese Entwicklung würde den Ausgleich zugunsten der Verbreiter begünstigen, in einer Zeit, in der Kontrolltechnologien sich rasch verändern. Ein eventueller grüner Licht des Conseil d’État könnte so einen echten „Blitzschlag“ bei der Blockade illegaler Seiten in Frankreich auslösen.
