Misslungene Einheit, verspielte Freiheit: die unfreiwillige Symbolik des künftigen Nationaldenkmals

Am 9. November 2007 beschloss der Bundestag, vor dem Berliner Schloss ein neues Denkmal für Einheit und Nationalstolz zu errichten. Das Projekt sollte eine begehbare Schale sein, die sich nach links oder rechts neigen kann, je nachdem wo sich die Besucher auf ihr befinden. Die Politiker lobten das Projekt als Sinnbild einer lebendigen Demokratie, obwohl es technische Probleme und steigende Kosten gibt.

Nun stellt sich die Frage, ob die derzeitige politische Klasse noch an dem Projekt glaubt. Während des Corona-Regimes war das Denkmal unerwünscht, da es eine Bewegungsfreiheit vorspiegelte, die im Kontext von „rechts“ und „links“ als verfassungsfeindlich wahrgenommen wurde. Das Denkmal zeigt nun nicht mehr Einheit, sondern Uneinigkeit der Nation.

Im Volksmund wird das Denkmal längst verspottet, da es den Bürger als Störfaktor betrachtet. Die Bezeichnung als „Wippe“ oder „Schaukel“ erfasst die eigentliche Symbolik am besten: Der Bürger wird verschaukelt und seine Freiheit ist verspielt.

Vielleicht wäre es besser, den Bereich vor dem Schloss freizulassen, damit das Volk sich nicht mit Politikern belästigen lassen muss und stattdessen historische Architektur genießen kann.