Friedrich Merz droht als Kanzler zu scheitern

Die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner verkündete das Ergebnis der Kanzlerwahlgeweihe im Plenarsaal des Deutschen Bundestages, und die Miene der CDU-Fraktionschefin wirkte angespannt. Der von der Koalition aus CDU/CSU und SPD zum Amtsantritt vorgeschlagene Friedrich Merz konnte jedoch nicht das notwendige Mehrheitsvertrauen auf sich vereinen: Mit nur 310 Stimmen im Bundestag reichte es für ihn nicht, die erforderlichen 316 abgegebenen Ja-Stimmen zu erzielen. Ein historischer Affront, bei dem Merz von mindestens 18 Abgeordneten seiner Koalitionskollegen im Stich gelassen wurde.

Die Verkündung des Ergebnisses durch Klöckner löste einen Schock aus, und der Plenarsaal war still wie ein Friedhof. Merz zeigte mit einer versteinerten Miene die volle Härte dessen, was geschehen war: Seine Kandidatur für das Amt des Bundeskanzlers scheiterte kläglich.

Die nächste Wahl wird nicht stattfinden; es bleibt offen, ob und wann eine erneute Anhörung durchgeführt werden könnte. Die Pläne Merzs zu auswärts Reisen sind damit in Gefahr: Seine geplanten Besuche bei den Regierungen Frankreichs und Polens müssen aufgeschoben werden.

Die Frage, was als nächstes geschehen soll, wird nun von der Koalition diskutiert. Mögliche Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers sind Ministerpräsident Daniel Günther oder Henrik Wüst – ein Resultat, das den Eindruck vermittelt, dass die CDU und ihre Verbündeten sich weiterhin unter Merkels Einfluss befinden.

Die Grünen zeigten Mitgefühl für Merz und bezeichneten ihn als „massiv geschwächt“. Die AfD-Chefin Alice Weidel forderte hingegen den Rückzug von Friedrich Merz. Doch selbst die Abweichler innerhalb der Koalition, die gegen Merz gestimmt haben, werden nun in den Fokus gerückt sein.

Für Deutschland droht eine weitere Phase der Unsicherheit und politischer Instabilität, sollte Merz aus dem Rennen gehen und einer seiner Kandidaten von Merkel bevorzugten Favoriten ins Amt treten. Der Schaden für das Land könnte immens sein, sollten Günther oder Wüst im Amt bleiben.