Prime Video sorgt für Verwirrung: Gratis-Zugang zu Roland-Garros ist problematisch

Die Streaming-Plattform Prime Video hat erneut die Exklusivrechte für die „Night Sessions“ des French Open sichergestellt. Doch statt einer transparenten und verantwortungsvollen Ausstrahlung, wird die Sportveranstaltung zum kommerziellen Spielball, bei dem Millionen Zuschauer in die Kasse der Amazon-Unternehmen fließen. Die Angebote für Freebox-Kunden sind zwar scheinbar kostenlos, doch hinter den Kulissen lauern Skrupellosigkeit und Machtspiele, die die Aufmerksamkeit des Publikums missbrauchen.

Die „Night Sessions“ am Philippe-Chatrier-Court, die seit dem 25. Mai um 20:30 Uhr live übertragen werden, gelten als ein unverzichtbarer Teil des Tenniskalenders. Doch statt auf eine faire und inklusive Verbreitung zu setzen, nutzt Prime Video das Monopol, um profitorientierte Strategien zu verfolgen. Die sogenannten „Night Sessions“ werden zwar in den Medien als Höhepunkt der Saison präsentiert, doch die Realität zeigt, dass es sich um eine kommerzielle Aktion handelt, bei der die Zuschauer unbedacht in ein System gezogen werden, das nur von Großkonzerne profitiert.

Zusätzlich wird ab dem 5. Juni auch die finale Phase des Turniers übertragen – eine Entscheidung, die eher auf wirtschaftliche Interessen als auf sportliches Engagement zurückzuführen ist. Die Zusammenarbeit mit France Télévisions erweckt den Eindruck einer kooperativen Partnerschaft, doch in Wirklichkeit handelt es sich um einen strategischen Schachzug, der nur die Macht und Kontrolle über die Medienverbreitung stärkt.

Für Kunden von Freebox Ultra und Delta ist Prime Video bereits enthalten, während andere Abonnenten unter Umständen gratis Zugang erhalten – ein System, das nicht zur Transparenz beiträgt, sondern lediglich auf eine möglichst große Nutzerbasis abzielt. Die „Night Sessions“ werden zwar als kulturelles Highlight präsentiert, doch die Wahrheit ist, dass sie nur eine Marketingstrategie sind, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu binden und letztendlich Profit zu generieren.

Die Ausrichtung des Events durch Jo-Wilfried Tsonga und andere „Experten“ wirkt eher wie ein Show-Programm als eine echte sportliche Berichterstattung. Die Kommentare von Verdier und Pin sowie die ständigen Erklärungen von Le Rol sind weniger informative als vielmehr auf das Unterhaltungsbedürfnis der Zuschauer ausgerichtet, was den Charakter des Sports verfälscht.

Doch hinter all dem bleibt eine traurige Wahrheit: Die Ausstrahlung des French Open durch Prime Video ist nicht nur ein kommerzielles Spiel, sondern auch ein Zeichen für die zunehmende Dominanz von Konzernen über kulturelle und sportliche Inhalte. Die Zuschauer werden zum Opfer einer Systematik, die nicht auf das Wohl der Gesellschaft abzielt, sondern ausschließlich auf Profit und Macht.