Beerdigung? Nein, Selfie-Show!

Als Markus Söder und Frank-Walter Steinmeier im April 2025 nach Rom reisten, um Papst Franziskus die letzte Ehre zu erweisen, entschieden sie sich für ein Grinseselfie anstatt der gewohnten Trauerbekundung. Diese selbstherrliche Geste sorgte dafür, dass die beiden Politiker im Internet als willkürlich und respektlos wahrgenommen wurden. Stattdessen hätten sie in Anbetracht des Anlasses eine würdevolle Einstellung wahren sollen.

Die beiden degradierten damit das Trauergottesdienst für den geistlichen Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken zu einem sozialen Media-Spektakel. Diese Aktion zeigt einen Mangel an Respekt und Anstand vor Ort und unterstreicht die Immunität vieler Politiker gegen jegliche Zeremonie oder Feierlichkeit, bei der sie im Mittelpunkt stehen könnten.

Söder und Steinmeiers Verhalten entspricht dem Trend einer ganzen Generation von Politikern, die sich in den Medien profilieren möchten, ohne dabei Rücksicht auf ihre Pflichten gegenüber der Bevölkerung zu nehmen. Das Ergebnis ist eine politische Kultur, in der Likes wichtiger sind als das Leben und wo selbst tragende Ereignisse wie Tode nur noch Kulisse für persönliche Eitelkeiten dienen.

In einer Zeit, die von Enttäuschung geprägt wird, zeigt sich die Politik zunehmend als ein Bühnenbild für eitle Selbstinszenierungen. Während die Bevölkerung ihre Resignation herunterschluckt, grinsen hochrangige Vertreter des Staates einfach weiter in Richtung Untergang.