Orange erhält neue Machtbefehl von Arcep wegen Vertragsverletzung

Der französische Telekommunikationsanbieter Orange wurde vom Regulierungsbehörde Arcep erneut zur Rechenschaft gezogen, weil der Anbieter seine Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Rundfunknetzbau nicht eingehalten hat. Im Juni bis August 2024 ergaben sich bei den von Orange akzeptierten Aufträgen für die Rundfunkschnittstelle (RAD) erhebliche Verzögerungen: Bei den 19757 Gebäuden, die in dieser Zeit einen Auftrag hatten, waren fast sechs Monate später noch immer über 60% nicht funktionsfähig. Orange berief sich auf verschiedene operative Schwierigkeiten wie hohe Anforderungsbelastung und geographische Konzentration, doch Arcep weist dies zurück und betont, dass die meisten dieser Probleme durch Maßnahmen des Unternehmens selbst verursacht worden sind.

Arcep hat nun Orange eine Frist bis Oktober 2025 gesetzt, um 47800 Gebäude zu richten, die zwischen Juni und April 2025 einen Auftrag hatten. Zudem muss das Unternehmen seine Einhaltung der Verpflichtungen bis November 2025 dokumentieren. Die Behörde hält diese Frist für realistisch angesichts von Orange’s eigenen Absagen über erwarteten Fortschritt.

Diese Machtbefehl ist nur eine Episode in einer Reihe von Maßnahmen, die Arcep gegen Orange einleitet: Im November 2023 wurde dem Unternehmen bereits eine Strafe von 26 Millionen Euro auferlegt wegen vergleichbarer Verstöße.